Austausch im Psychose-Seminar an der VHS REGION Lüneburg
In bestimmten Phasen einer Psychose können Wahnvorstellungen, Wut und Zorn sich so weit aufstauen, dass Erkrankte gegenüber sich selbst oder anderen gewalttätig werden. Therapeutische Maßnahmen werden nicht mehr angenommen und müssen bei Eigen- oder Fremdgefährdung unter Zwang angewendet werden. Nach solchen eskalierten Situationen erleben die Betroffenen häufig nicht nur weitere Ausgrenzung und Stigmatisierung, sondern empfinden auch tiefe Scham. Wie fühlen sich solche schlimmen Erfahrungen für Psychose-Erkrankte, Angehörige und Freunde an? Was kann man tun, um die Folgen positiv zu verarbeiten? Um diese und weitere Fragen geht es beim fünften Termin des aktuellen Psychose-Seminars, der am Donnerstag, 9. November 2023, von 18 bis 19.30 Uhr in Raum K1.01 der VHS, Kalandstraße 29, in Lüneburg stattfinden wird. Das Thema des Abends ist „Schlimme Erfahrungen: Zwang, Gewalt, Stigmatisierung, Scham“.
Das Psychose-Seminar ist keine Vortragsveranstaltung, sondern ein gleichberechtigter Austausch aller Beteiligten „auf Augenhöhe“. Psychose-Erfahrene und Angehörige tauschen sich an diesem Abend gemeinsam mit Fachleuten aus der Psychiatrie und interessierten Bürgerinnen und Bürgern über ihre Erfahrungen und ihren Umgang mit Extremsituationen einer Psychose-Erkrankung aus. Moderatorin ist Dr. med. Katrin Meyn, Leitende Ärztin der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Psychiatrischen Klinik Lüneburg (PKL).
Die PKL lädt gemeinsam mit dem Verein der Psychiatrie-Erfahrenen (VPE), der Lüneburger Angehörigengruppe und der VHS REGION Lüneburg zum Psychose-Seminar ein. Die Teilnahme ist kostenfrei, die Teilnehmerzahl aber begrenzt. Deshalb ist eine telefonische Anmeldung unter 04131 15660 notwendig.
Damit eine offene Diskussionsatmosphäre entstehen kann, hat es sich bewährt, an möglichst vielen der insgesamt acht Termine teilzunehmen. Die weiteren Seminartermine sind: 23.11., 07.12. und 21.12.2023.