Einen Vorteil hat es jetzt schon für Dr. Minglun Li, in Norddeutschland zu wohnen. „Ich mag es sehr, am Meer zu sein, da muss ich zukünftig wohl nicht mehr weit fahren“, schmunzelt der Mediziner. Seit Anfang Oktober ist Dr. med. Minglun Li neuer Chefarzt der Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie des Klinikums. 15 Jahre war er zuvor am Universitätsklinikum der LMU in München, hat 2019 seine wissenschaftliche Habilitation abgeschlossen und ist seitdem Privatdozent. Zuletzt hat er dort als Geschäftsführender Oberarzt gearbeitet.
Ursprünglich kommt Dr. Li aus China, über ein Austauschprogramm seiner Universität zog es ihn vor 24 Jahren nach Heidelberg. „Ursprünglich war das fürs Studium gedacht, aber ich bin danach hiergeblieben, weil ich weitere Erfahrungen in der Klinik sammeln wollte“, erinnert sich der 46-Jährige, der sich heute in Deutschland zu Hause fühlt. „Irgendwann wollte ich nicht mehr weg, nachdem ich hier eine Familie gegründet habe. 2007 und 2009 sind zwei Jungs zur Welt gekommen.“
An der neuen Stelle als Chefarzt am Klinikum reizt ihn vor allem, mehr Verantwortung zu übernehmen. Außerdem will er die onkologische Versorgung in der Region weiter vorantreiben, um Patienten mit einer optimalen Therapie helfen zu können. „Die Radioonkologie ist ein Fach, das sich sehr schnell weiterentwickelt. Es gibt monatlich neue Erkenntnisse“, so der Strahlentherapeut, der beeindruckt ist, wie weit Technik und Digitalisierung am Klinikum bereits fortgeschritten sind, obwohl das Haus deutlich kleiner ist als die Uni-Klinik in München.
Täglich mit einer Krankheit wie Krebs zu tun zu haben, musste auch er am Anfang lernen. „Es ist wichtig, das Privatleben von den beruflichen Tätigkeiten zu trennen und einen Ausgleich zu haben“, weiß Li, der in seiner Freizeit Tischtennis spielt. Das möchte er auch in Lüneburg gerne wieder machen. Zunächst aber gibt es in den nächsten Wochen viel zu organisieren. Ende des Jahres steht für die vierköpfige Familie der Umzug von München nach Lüneburg an.