22.04.2020
Gesundheitsholding hält weiter Bettenkapazitäten vor
Nur dringend medizinisch notwendige Operationen möglich
Nach der aktuellen Verlängerung der „Niedersächsischen Verordnung zur Bekämpfung der Corona-Virus-Krankheit COVID-19“ müssen planbare und medizinisch nicht dringend notwendige Eingriffe und Behandlungen in Krankenhäusern weiterhin ausgesetzt werden, vorerst bis zum 18. Mai 2020. Darauf weisen die betroffenen Kliniken der Gesundheitsholding, das Klinikum Lüneburg, die Psychiatrische Klinik und die Orthoklinik, hin.
Nach ersten Lockerungen im öffentlichen Leben und der Ankündigung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, die OP-Kapazitäten der Kliniken langsam wieder zu steigern, hatten Patienten angefragt, ob nicht jetzt auch ihre verschobene Gelenkersatz-Operation möglich sei. „Diese Patienten bitten wir weiter um Geduld“, sagt Dr. med. Jörg Cramer, Ärztlicher Direktor des Klinikums Lüneburg, „denn nach wie vor gilt der Grundsatz der dringenden medizinischen Notwendigkeit. Beim allmählichen Wiedereinstieg in geplante Operationen werden wir zunächst Patienten mit Tumorerkrankungen oder stark schmerzhaften Prozessen berücksichtigen.“
Die Verringerung der OP-Zahlen war nötig, um bei Bedarf möglichst viele Krankenhaus- und insbesondere Intensivbetten für die Behandlung von COVID-19-Erkrankten nutzen zu können. „Erfreulicherweise gab es in unserer Region bisher nur wenige COVID-19-Patienten, die eine stationäre Behandlung im Klinikum benötigten“, sagt Geschäftsführer Dr. Michael Moormann, „das kann sich aber jederzeit ändern, wenn beispielsweise Bewohner und Personal eines Pflegeheims betroffen sein sollten.“
Auf der Intensivstation des Klinikums Lüneburg gibt es zurzeit 38 Beatmungsplätze, weitere wurden in der Orthoklinik eingerichtet, in der auch zwei Stationen inklusive Personal für die mögliche Unterbringung von COVID-19-Patienten zur Verfügung stehen. Für Patienten, die auf einen Operationstermin in der Orthoklinik warten, kann bei Bedarf eine ambulante schmerztherapeutische Behandlung in den Praxen der Belegärzte durchgeführt werden.
In der Psychiatrischen Klinik (PKL) wurden drei Stationen freigezogen und so vorbereitet, dass sie als Infektionsstationen genutzt werden können. „Wenn die Kapazitäten des Klinikums und der Orthoklinik erschöpft sind, können wir hier zwar keine intensivmedizinische aber eine klinische Behandlung der Patienten sicherstellen“, beschreibt Rolf Sauer, Geschäftsführer der PKL und der Gesundheitsholding, die Situation. „Gleichzeitig halten wir die stationäre Versorgung für schwersterkrankte Psychiatriepatienten aufrecht. Um das Ansteckungsrisiko innerhalb unseres Hauses zu verringern, wurden teilstationäre und ambulante Therapien so weit wie möglich durch telefonische Kontakte und aufsuchende Behandlung ersetzt.“