Die schönste Wäschekammer Deutschlands

Wer im Klinikum arbeitet, der kommt regelmäßig hier vorbei: Die Wäscheausgabe ist der Dreh- und Angelpunkt des Krankenhauses. 24 Stunden am Tag und mit einer technischen Innovation, die bereits Nachahmer gefunden hat.

 

Es war die Drehtür, die es Peter Hübner angetan hatte. „Heute gibt es diese Türen nicht mehr so oft, aber wir kennen das alle vom Flughafen oder aus alten Kaufhäusern“, sagt der Geschäftsbereichsleiter der Service Plus Lüneburg GmbH. Genau diese Karusselltüren kamen ihm in den Sinn, als es darum ging, eine Lösung für die Wäscheausgabe im Neubau zu entwickeln.

 


 

 

„Gechippte Wäsche und Raumlösungen gab es vorher auch schon auf dem Markt. Wir wollten aber ein System, das eine sehr schnelle Entnahme der Kleidung ermöglicht und auch dann die Versorgung sichert, wenn Strom und Computer einmal ausfallen." 

Genau dafür war eine Drehtür perfekt. Denn es gibt ein kurzes Zeitfenster, in dem die Durchgehenden sich in einem geschlossenen Raum befinden. „In diesem Moment kann der Scanner jedes Teil erfassen, das den Raum verlässt“, erklärt Hübner, der gemeinsam mit seinem Team der Textillogistik an der Idee der „scannenden Drehtür“ tüftelte und ausprobierte. Der innovative Einfall begeisterte auch den Hersteller, der mittlerweile weitere Krankenhäuser mit diesem System ausgestattet und sogar ein internationales Patent darauf angemeldet hat.
 

Regelmäßig kommen nun Interessierte, teilweise sogar aus der ganzen Welt, um sich das System anzuschauen. Und staunen nicht schlecht, wenn sie den gut sortierten Raum betreten: 3.500 Wäscheteile sind dort zu finden. Von Kasacks über Arbeitshosen bis zum Chefarzt-Kittel ist alles dabei. Nicht nur die Ausgabetechnik ist innovativ, sondern ebenfalls die schrittweise Umstellung auf Kleidung aus Tencel-Mischgewebe. „Diese Faser aus Holz ersetzt die bisherige Baumwolle. Sie ist nicht nur angenehm auf der Haut zu tragen, sondern auch vollständig biologisch abbaubar.
 

Die Zeiten von langen Schlangen, die sich früher häufig vor der alten Wäscheausgabe bildeten, sind seit der Inbetriebnahme im Jahr 2019 vorbei. Durch den Neubau und die Fenster wirkt der Raum hell und modern. „Bei vielen anderen Krankenhäusern ist das komplett im Keller untergebracht. Da haben wir wirklich Glück.“ Durch die Arbeit an diesem Projekt hat er viele Raumlösungen gesehen und ist überzeugt: „Die Kolleginnen und Kollegen aus dem Klinikum haben die schönste Wäschekammer Deutschlands.“