Eigentlich wollte er nur ein Jahr bleiben und ein bisschen reisen. 2019 war das, David Froom war Anfang 20 und wusste noch nicht, dass Corona bald seine Pläne ändern würde. „Als die Pandemie kam, habe ich ein halbes Jahr lang hier in Deutschland bei einer Familie als Au-pair gearbeitet und zwei Kinder betreut“, berichtet der Neuseeländer. Fünf Jahre und einige Zwischenstopps später ist er heute einer der Köche im Seniorenzentrum Alte Stadtgärtnerei. Das Besondere hier: Zweimal die Woche stehen nur vegetarische Gerichte auf dem Speiseplan.
- gesundheitsholding-lueneburg.de
- Der Verbund
- Hand in Hand - digital
- Geschichten aus dem Heft
- Neuseeländer kocht in Lüneburg
Veganer, Koch, Neuseeländer

Für David ein Leichtes, schließlich ernährt er sich auch zu Hause vegan. „Durch meine Kochausbildung, die ich hier in Deutschland gemacht habe, habe ich mich sehr viel mit Ernährung beschäftigt. Außerdem habe ich einige Dokus zum Thema gesehen.“ Schnell sei ihm der Gedanke gekommen, dass diese Art der Ernährung besser für Tiere und Umwelt wäre.
Die private Entscheidung beeinflusse aber nicht seinen Job. „Natürlich habe ich mich gefreut, als mein Chef die Idee hatte, dass wir zweimal die Woche vegetarisch kochen. Wir wollten hier einfach etwas für die Nachhaltigkeit tun“, erzählt der 27-Jährige. Trotzdem sei auch die Zubereitung von Fleisch und klassischer Hausmannskost für die Bewohnerinnen und Bewohner ein ganz normaler Teil seines Jobs. Circa 150 Essen sind es am Tag. „Die vegetarischen Mahlzeiten kommen hier sehr gut an. Das Essen schmeckt allen und es passt einfach in die Zeit“, weiß Geschäftsführer Thomas König.
Die Köche im Seniorenzentrum sind bei Service Plus beschäftigt. Dass David Froom von diesem Job erfahren hat, liegt auch an seiner Frau, die in der PKL arbeitet. „Wir haben vorher in Jena gelebt. Sie hat dort ihren Master und ich meine Ausbildung gemacht. Und jetzt hat es uns beide nach Lüneburg verschlagen.“ Eine Entscheidung, die David Froom nicht bereut hat. Vor allem die Arbeitszeiten gefallen ihm gut. „Von 6 bis 14 Uhr zu kochen ist deutlich angenehmer, als abends und am Wochenende im Restaurant zu arbeiten.“ So hat er neben dem Kochen noch Zeit für andere Dinge.