Voraussichtlich längere Wartezeiten in der Notaufnahme

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Warnstreik des Marburger Bundes an kommunalen Kliniken in Niedersachsen

Der Marburger Bund Niedersachsen hat auch die Ärztinnen und Ärzte des Klinikums Lüneburg dazu aufgerufen, sich am Freitag, 13. Dezember 2024, an einem niedersachsenweiten Warnstreik zu beteiligen. Dadurch kann es zu Einschränkungen in der Patientenversorgung kommen.

„Die Versorgung lebensbedrohlich Erkrankter können wir sicherstellen, aber insbesondere in der Notaufnahme müssen sich Patientinnen und Patienten auf längere Wartezeiten einstellen“, kündigt Prof. Torsten Kucharzik, Ärztlicher Direktor des Klinikums, an. Wer an diesem Tag ärztliche Hilfe benötigen sollte, aber nicht sicher sei, ob er dafür tatsächlich das Krankenhaus aufsuchen müsse, könne sich an den Patientenservice der Kassenärztlichen Vereinigung (www.116117.de) wenden. „Unter der Telefonnummer 116 117 werden Sie von speziell geschulten Mitarbeitenden fachlich dazu beraten, was zu tun ist.“

Außer den erwarteten längeren Wartezeiten müssen wahrscheinlich zahlreiche geplante Operationen und Behandlungen abgesagt bzw. verschoben werden. Die davon betroffenen Patientinnen und Patienten werden vom Klinikum persönlich informiert.

Geschäftsführer Dr. Michael Moormann hält die Forderungen des Marburger Bundes angesichts der hohen Defizite der Krankenhäuser für unbezahlbar: „Die Forderung des Marburger Bundes führt im ärztlichen Bereich zu Personalkostensteigerungen um 20 Prozent. Davon entfallen 8,5 Prozent auf lineare Gehaltssteigerungen und 11,5 Prozent auf andere Entgelte und Zulagen. Die Kliniken erhalten im kommenden Jahr aber nur ein um 4,36 Prozent höheres Entgelt für ihre Leistungen. Die Forderung des Marburger Bundes kann also nicht einmal ansatzweise finanziert werden. Die kommunalen Arbeitgeber haben ein Angebot vorgelegt, das sogar noch über dem Abschluss der Metall- und Elektroindustrie liegt. In den Verhandlungen wurden auch Vorschläge zur höheren Entlohnung von Tätigkeiten zu ungünstigen Zeiten gemacht. Dieses Angebot als nicht diskussionswürdig zurückzuweisen und mit einem Streikaufruf zu beantworten, wird der aktuellen Situation der Krankenhäuser nicht gerecht.“