Sahnehäubchen für Unternehmen
Gemeinschaftsinitiative verleiht FaMi-Awards für besondere Familienfreundlichkeit – Sonderpreis für die PKL
Lüneburg. Diese Auszeichnung ist mehr als ein Preis. Sie ist ein Signal an die Gesellschaft: Männer zu ermutigen, sich Care-Zeiten für die Familie zu nehmen. „Es reicht nicht, Frauen den Weg zu ebnen.“ Das sagte Silke Hansmann vom Niedersächsischen Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung bei der Verleihung der FaMi-Awards für familienfreundliche Unternehmen in Lüneburg. Sie rief dazu auf, sich von den Geehrten inspirieren zu lassen. „Lassen Sie uns von den Besten lernen.“
Alle drei Jahre verleiht die Gemeinschaftsinitiative Familien-Siegel, kurz FaMi-Siegel, Preise für herausragende Beispiele familienfreundlicher Personalpolitik in Nordostniedersachsen. Drei der neun ausgezeichneten Betriebe kommen aus Lüneburg: die Magnesia GmbH, die Psychiatrische Klinik Lüneburg sowie das Ingenieurbüro Icarus Consulting GmbH.
Die Magnesia GmbH bietet zum Beispiel eine digitale Plattform für Mitarbeitende und Angehörige an zu Themen von Gesundheit bis zu persönlicher Entwicklung. „Und der Geschäftsführer engagiert sich im Vorstand des Fördervereins der Kita, in der die Firma Belegplätze hält“, lobte Dr. Olaf Krüger, Vorstand der Süderelbe AG. Der Geehrte erwiderte: „Wir leben den Gedanken, dass wir Männer und Frauen mit Kindern beschäftigen, jeden Tag“, so Geschäftsführer Markus Cording.
Sonderpreise erhielten das Ingenieurbüro Icarus Consulting sowie die Psychiatrische Klinik Lüneburg. Bei Icarus Consulting habe es in diesem Jahr einen wahren Babyboom gegeben, berichtete Bettina Niehaus. „Bei uns sind fast ausschließlich Männer beschäftigt. Wir fühlen uns wie eine große Familie. Daher setzen wir uns schon seit unserer Gründung 1996 für Familienfreundlichkeit ein.“
Die Psychiatrische Klinik punktete unter anderem mit einer Gehaltsumwandlung in zusätzliche Urlaubstage bei geringen Einbußen. Geschäftsführer Jan-Hendrik Kramer sagte mit einem Augenzwinkern: „Wir möchten unsere Mitarbeitenden motivieren. Und mit einem Nachtdienst weniger im Monat funktioniert das weniger gut.“
FaMi-Siegel-Initiatorin Brigitte Kaminski gratulierte den Ausgezeichneten und berichtete vom überregionalen Interesse an der regionalen Auszeichnung: „Wir bekommen regelmäßig Anfragen aus anderen Bundesländern.“ Sie dankte allen Beteiligten für ihr Engagement für mehr Familienfreundlichkeit: „Sie haben gezeigt, was alles möglich ist.“
Gastgeber Bernd Wiechel, Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbands Lüneburg-Nordostniedersachsen e.V., nannte das Audit Beruf und Familie der Hertie-Stiftung Teil der Keimzelle für das FaMi-Siegel. „Aber es muss auch eine Nummer kleiner gehen. Die Voraussetzungen für unser regionales Siegel können auch kleine und mittelständische Betriebe erfüllen.“
An die Anfänge des Familiensiegels vor 15 Jahren erinnerte Mitinitiatorin Dr. Kathrin van Riesen von der Leuphana Universität Lüneburg. „Es ging von Beginn an um den ganzheitlichen Blick. Der Gedanke zündete sofort. Und der Award ist das Sahnehäubchen.“
Insgesamt 115 Unternehmen aus neun Landkreisen und Städten in Nordostniedersachsen tragen das seit Siegel zurzeit. Und der nächste Aktionszeitraum 2025 bis 2027 steht in den Startlöchern: Bewerbungen sind ab sofort möglich. Für Januar ist ein kostenloser Online-Workshop dazu geplant, mehr Infos dazu gibt es unter info@famisiegel.de. www.famisiegel.de
Das FaMi-Siegel ist eine Gemeinschaftsinitiative von: Überbetrieblicher Verbund Frau & Wirtschaft Lüneburg.Uelzen e.V., Industrie- und Handelskammer Lüneburg-Wolfsburg, Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade, Deutscher Gewerkschaftsbund Region Nordostniedersachsen, Leuphana Universität Lüneburg, Wirtschaftsförderungs-GmbH für Stadt und Landkreis Lüneburg sowie Arbeitgeberverband Lüneburg-Nordostniedersachsen e.V..
Brigitte Kaminski (vorne Mitte) mit Jan-Hendrik Kramer, Britta Hupfeld und Markus Burzlaff aus der PKL, die bei den FaMi-Awards einen Sonderpreis bekommen hat.