In Zukunft läuft in der Krankenhausapotheke alles automatisch: Wenn Patienten im Klinikum Lüneburg künftig Medikamente bekommen, dann wurden diese von einer hochmodernen Maschine verpackt und geprüft. „Unit Dose“ heißt das System, mit dem bereits 50 weitere Krankenhäuser in Deutschland ihre Medikamentenvergabe so umgestellt haben, dass der gesamte Prozess von der Aufnahme eines Patienten bis zur Medikamentenvergabe digital läuft. „Das System dient der Arzneimittelsicherheit. Die Maschine verpackt nicht nur die Medikamente, sondern hat auch einen Prüfautomaten, der jede falsche Tablette sofort erkennen würde“, erklärt Manfred Kühne, der die Krankenhausapotheke des Klinikums leitet.
Dort wurde in den vergangenen Monaten umgebaut: Nicht nur die Maschine ist neu, sondern auch die entsprechenden Räume, in dem immer zwei Mitarbeiter für die Qualitätskontrolle vor Ort sind. Schon vorher bei der Aufnahme hat eine Pharmazeutisch-Technische Assistentin (PTA) den mitgebrachten Medikamentenplan am Computer auf seine Vollständigkeit überprüft. „Der Plan hat einen QR-Code, den wir zu Beginn des Klinikaufenthaltes scannen können“, so Kühne. „Einige Patienten kommen mit dem bundeseinheitlichen Medikamentenplan hierher, auf den jeder Anspruch hat, der mindestens drei verschreibungspflichtige Arzneimittel bekommt. Dieser wird dann mit Neuverordnungen durch die Ärzte des Klinikums für den stationären Aufenthalt ergänzt.“
Er und seine Kolleginnen, darunter auch Ulrike Cohrs, die maßgeblich am Projekt beteiligt war, überprüfen am Computer täglich jede neue Verordnung auf Richtigkeit. „Erst nachdem wir alles überprüft haben, schicken wir den Auftrag dann an die Maschine, die die Medikamente verteilt und verpackt“, erklärt Ulrike Cohrs.
Noch wird das System erst auf drei Stationen verwendet. Die Pflegekräfte dort müssen die Medikamente nun nicht mehr jeden Morgen selbst stellen, sondern verteilen die aus der Apotheke angelieferten Tüten an die Patienten. Alle weiteren Stationen werden in der zweiten Jahreshälfte ihre Arbeitsweise umstellen. Mit dem vom Bund und vom Land Niedersachsen geförderten Projekt hat das Klinikum in die Zukunft investiert. Die neue Maschine kann insgesamt 1000 Betten – und damit perspektivisch auch die Psychiatrische Klinik Lüneburg (PKL) versorgen.